Kali Werra Tiefenort
Tiefenort

Die Mannschaft von Kali Werra Tiefenort gehörte in den 1970er und 1980er Jahren zu den Top-Teams der DDR. Das Team spielte zeitweise in der zweithöchsten Spielklasse. Das Foto wurde während des Punktspiels gegen Sachsenring Zwickau am 27. August 1987 aufgenommen. Bildrechte: Frank Kruczynski Zwickau

Spitzensport aus dem Revier

Seit 1888 hatte es in Tiefenort einen Turnverein gegeben. 1913 wurde der Fußballverein "Adler Tiefenort" gegründet. Die Spieler waren überwiegend in den Kalischächten der Umgebung beschäftigt. Nach der Schicht trafen sie sich auf dem Fußballplatz.

Nach 1945 wurden die Produktionsstandorte in der sowjetisch besetzten Zone und ab 1949 in der DDR zu volkseigenen Betrieben (VEB). Diese verfügten über sogenannte Betriebssportgemeinschaften (BSG). Der Sport in der DDR funktionierte nach dem Prinzip der Trägerbetriebe: Aus den Unternehmen, die allesamt staatlich organisiert und geführt waren, bildeten sich Mannschaften und traten Einzelsportler bei Wettbewerben an. Die Betriebe zahlten die Gehälter. Die Sportler waren formell als Kalikumpel in Tiefenort und den umliegenden Werken tätig. In der Praxis verbrachten sie allerdings große Teile des Arbeitstages mit Training und Vorbereitungen auf die Wettkämpfe und Spiele.

In der DDR firmierte die Mannschaft zunächst als BSG Kaiseroda-Tiefenort. 1956 wurde die Mannschaft in BSG Aktivist Kali Werra Tiefenort umbenannt. In der Saison 1967/68 stieg das Team erstmals in die zweithöchste Spielklasse der DDR auf. Es folgten zwei Abstiege und direkte Wiederaufstiege vor 1989. In den Saisons 1976/77 und 1979/80 wurde die Mannschaft Dritter in der DDR-Liga.

Eine Besonderheit ist das Stadion. Es wird von den Fans liebevoll das "Kaffeetälchen" genannt und gilt als eines der schönsten Stadien in Thüringen. Der Platz wurde 1924 den Sportlern vom Kaliwerk Kaiseroda überlassen. Immer wieder wurde das "Kaffeetälchen" erweitert und umgebaut. In den 1960er, 1970er und 1980er Jahren fanden hier Spiele mit bis zu 8000 Zuschauern statt.

Nach 1990 stieg der Verein in untere Spielklassen ab. Trotzdem hält sich in der Region eine große Fangemeinde, nicht zuletzt wegen des "Kaffeetälchens".

Das Kaffetälchen

Bis heute zieht das Stadion in Tiefenort viele Fußballfans an. Hier geht es nicht nur um Sport. Auch Geselligkeit und Nostalgie spielen eine große Rolle.

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